Der südlichste Punkt Deutschlands

Etappe 1: Einödsbach - Haldenwanger Eck - Einödsbach 24 km


Trotz unserer großen Frustration über das Fehlen unserer Fahrräder haben wir uns entschlossen, das Beste aus der miesen Situation zu machen. Das heißt, dass wir den südlichsten Punkt Deutschlands trotzdem erreichen wollten, auch wenn wir keine Fahrräder zur Hilfe haben.  


Das Wetter schien uns auch in die Karten zu spielen und so sind wir gleich nach dem Frühstück gestartet. Für Friedrich hatten wir den Anhänger und für die steile Passagen das Tragetuch dabei. Nachdem wir zum Start gleich in unwegsamen Gelände unterwegs waren, haben wir die asphaltierte Fahrstraße im Rappental erreicht. Hier konnten wir bei mäßiger Steigung schnell Meter machen. Am Ende des Tals wurde es jedoch immer steiler und wir konnten den Anhänger teilweise nur zusammen schieben. Dafür haben wir jede Menge Anerkennung der vorbeifahrenden Fahrradfahrer erhalten. 


Nach 9 km haben wir uns dann entschlossen Mittagspause zu machen, für den Rest des Weges den Anhänger stehen zu lassen und Friedrich ins Tuch zu nehmen. Ab jetzt wurde es so richtig steil. Auf 1,5 km Strecke haben wir 400 Höhenmeter gemacht. Dann haben wir mit der Trifthütte auch noch das südlichste Gebäude Deutschlands passiert. Danach ging es durch die einsamen baumlosen Wiesen, begleitet nur durch jede Menge Murmeltiere, immer leicht bergan. Wir wussten, dass der südlichste Punkt durch einen großen Grenzstein markiert ist und hielten immer Ausschau, jedoch vergeblich. So sind wir dem einzigen Weg immer weiter erfolgt, bis wir vor einer hohen Wand aus Fels und Geröll standen. Nur noch 50 Höhenmeter. Also sind wir im Klettermodus und Baby vorm Bauch weiter gegangen. 


Als wir oben auf dem Sattel ankamen, da stand er auf einmal keine 10 Meter vor uns: Der Grenzstein des südlichsten Punkt Deutschlands. Wir haben es geschafft und den offiziellen Startpunkt unserer Tour auf 1883 Metern erreicht! 12 Kilometer und 800 Höhenmeter lagen da schon hinter uns. Ein überwältigendes Gefühl! Die Rundumsicht vom Sattel war ebenso beeindruckend. Wir sind dann noch ein paar Mal von Deutschland nach Österreich gehüpft und Friedi war sogar gleichzeitig in Bayern, Tirol und Vorarlberg. 



Das südlichste Baby Deutschlands


Beseelt vom Gipfelglück sind wir bergab nahezu geflogen. Belohnt wurden wir außerdem mit einem wunderbaren Ausblick aufs Rappental, durch das wir aufgestiegen sind. 

Während des Abstiegs haben wir uns schon auf unsere Unterkunft in Einödsbach gefreut. Hier ist der Name zwar Programm aber das im positiven Sinne. Ganz einsam und mit grandioser Aussicht auf die Berge. Nachdem wir dann tatsächlich zurück waren, haben wir uns mit einer großen Brotzeit belohnt und um 20 Uhr lagen wir alle drei im Bett und haben geschlafen.

Der Blick ins Rappental, aus dem wir aufgestiegen sind

Kommentar schreiben

Kommentare: 0